Apr
03
2015
Der menschliche Körper stellt ein ideales Medium für die medizinische Thermographie dar. Grund dafür ist, dass das Strahlungsvermögen der menschlichen Haut nahezu 1oo% beträgt und somit sehr nahe an der physikalisch als ideal geltenden thermischen Strahlung eines "Schwarzen Körpers" liegt,
Alle Temperaturverteilungsmuster (auch Thermogramme genannt) vom menschlichen Körper hängen von der Steuerung des sympathischen Teils des vegetativen Nervensystems (Sympathikus) ab und beeinflussen die Durchblutungssituation der Haut durch eine Engstellung oder Erweiterung der lokalen Gefäße. Diese Veränderungen der Hautdurchblutung erklären das Temperaturmuster, welches wir auf der menschlichen Haut im normalen und im erkrankten Zustand vorfinden. Die Wärme eines gesunden Muskels, eines schmerzfreien und nicht entzündeten Gelenkes oder eines intakten Knochens reicht nicht für eine Darstellung auf der Hautoberfläche aus. Anders verhält es sich im krankhaften (pathologischen) Fall. So zeigen sich etwa bei Entzündungen (Wärme) oder Durchblutungsstörungen (Kälte) entsprechende Muster, die vom erfahrenen thermographischen Diagnostiker (zertifiziert als D.T.) sofort interpretiert werden können. Interessanterweise zeigen sich oft auch in der Entstehungsphase von Erkrankungen bereits Stoffwechselveränderungen, welche sich als Temperaturveränderungen in der medizinischen Thermographie darstellen lassen.
Die Basis der klinischen medizinischen Thermographie kann somit als die Temperaturdarstellung bei Erkrankungen oder Verletzungen in Bezug auf die Abweichung zur normalen (durch das vegetatuve Nervensystem gesteuerten) Temperaturverteilung definiert werden.